Peter Hansen: Legende børn paa Enghave Plads, 1906-1907
Jeg er din barndoms gade,
jeg er dit væsens rod.
Jeg er den bankende rytme
i alt hvad du længes mod.
Jeg er din mors grå hænder
og din fars bekymrede sind,
jeg er de tidligste drømmes
lette, tågede spind.
Jeg gav dig min store alvor
en dag du var vildt forladt,
jeg dryssed lidt vemod i sindet
en drivende regnvejrsnat.
Jeg slog dig engang til jorden
for at gøre dit hjerte hårdt,
men jeg rejste dig varligt op igen
og tørrede tårerne bort.
Det er mig der har lært dig at hade,
jeg lærte dig hårdhed og spot.
Jeg gav dig de stærkeste våben
du skal vide at bruge dem godt.
Jeg gav dig de vagtsomme øjne,
på dem skal du kendes igen,
møder du en med det samme blik,
skal du vide han er din ven.
Jeg er din barndoms gade,
jeg er dit væsens rod.
Jeg gav dig de vagtsomme øjne,
på dem skal du kendes igen
møder du en med det samme blik
skal du vide at han er din ven.
Og hører du renere toner
stemt til en skønnere sang,
skal du længes efter min stemmes
sprukne og kejtede klang.
Fløj du så vidt over lande,
og voksede du fra din ven?
– Jeg er din barndoms gade,
jeg kender dig altid igen.
Jeg er din barndoms gade,
jeg er dit væsens rod.
Jeg gav dig de vagtsomme øjne,
på dem skal du kendes igen
møder du en med det samme blik
skal du vide at han er din ven.
Ja, jeg er din barndoms gade,
jeg er dit væsens rod,
og jeg er den bankende rytme
i alt hvad du længes mod.
Fløj du så vidt over lande,
og voksede du fra din ven?
– Jeg er din barndoms gade,
jeg kender dig altid igen.
Tove Ditlevsen, 1943
Childhood’s Street
Scotland Street School Museum – Photo: Michael Großpietsch, 2012
I am the street of your childhood
I am the root of your being.
I am the beating rythm
In all you are longing for.
I am the grey hands of your mother
And the troubled mind of your father,
I am the earliest dreams’
Light, froggy web.
I gave you my huge sobriety
One day when you were seriously lost
I scattered some sadness in the mind
One pouring rainy night
I struck you to the ground once,
To harden your heart,
But I raised you carefully up
And wiped the tears away.
It was I who taught you to hate
I brought to you harshness and derision.
I gave you the strongest weapons
You must know how to use them right.
I gave you the wary eyes,
By them you shall be recognized
If you meet any with the same look
You should know that he is your friend.
I am the street of your childhood
I am the root of your being.
I gave you the wary eyes,
By them you shall be recognized
If you meet any with the same look
You should know that he is your friend.
And if you hear purer notes
Tuned to a more beautiful song,
You should long for my voice’s
Distortet and akward sound again.
Did you fly so far over countries,
And outgrow your friend?
– I am the street of your childhood,
I will always recognize you again.
I am the street of your childhood
I am the root of your being.
I gave you the wary eyes,
By them you shall be recognized
If you meet any with the same look
You should know that he is your friend.
Yes, I am the street of your childhood,
I am the root of your being,
And I am the beating rythm
In all you are longing for.
Did you fly so far over countries,
And outgrow your friend?
– I am the street of your childhood,
I will recognise you always.
English: Michael Großpietsch, 2013
Straße der Kindheit
Peter Hansen: Ved Enghave Plads
Ich bin die Straße deiner Kindheit,
ich bin die Wurzel deines Wesens.
Ich bin der klopfende Rhythmus
in allem, wonach du dich sehnst.
Ich bin die grauen Hände deiner Mutter
und das besorgte Gemüt deines Vaters,
ich bin deiner frühesten Träumes
leichtes, nebliges Netz.
Ich schenkte dir meinen großen Ernst
eines Tages, als du völlig verlassen warst,
ich streute etwas Wehmut in das Gemüt
in einer Nacht mit stürzendem Regen.
Ich schlug dich einmal zu Boden,
um dein Herz zu härten,
aber ich richtete dich behutsam wieder auf
und wischte die Tränen weg.
Ich bin es, der dich das Hassen gelernt hat,
ich brachte dir Härte und Spott bei.
Ich schenkte dir die stärksten Waffen
du musst darauf achten, sie richtig zu gebrauchen.
Ich schenkte dir die wachsamen Augen,
an denen sollst du wiedererkannt werden,
triffst du jemanden mit dem gleichen Blick,
musst du wissen, dass er dein Freund ist.
Ich bin die Straße deiner Kindheit,
ich bin die Wurzel deines Wesens.
Ich schenkte dir die wachsamen Augen,
an denen sollst du wiedererkannt werden,
triffst du jemanden mit dem gleichen Blick,
musst du wissen, dass er dein Freund ist.
Und hörst du reinere Töne
gestimmt für ein schöneres Lied,
sollst du dich nach meiner Stimme sehnen,
mit ihrem brüchigen und unbeholfenem Klang.
Flogst du so weit über Länder,
und entwuchst du deinem Freund?
– Ich bin die Straße deiner Kindheit,
ich erkenne dich immer wieder.
Ich bin die Straße deiner Kindheit,
ich bin die Wurzel deines Wesens.
Ich schenkte dir die wachsamen Augen,
an denen sollst du wiedererkannt werden,
triffst du jemanden mit dem gleichen Blick,
musst du wissen, dass er dein Freund ist.
Ja, ich bin die Straße deiner Kindheit
ich bin die Wurzel deines Wesens,
und ich bin der klopfende Rhythmus
in allem, wonach du dich sehnst.
Flogst du so weit über Länder,
und entwuchst du deinem Freund?
– Ich bin die Straße deiner Kindheit,
ich erkenne dich immer wieder.
Vincent van Gogh: Starry Night over the Rhone, 1888
I barndommens lange og dunkle nat
brænder små blinkende lygter
som spor, er erindringen efterladt,
mens hjertet fryser og flygter.
Her lyser din vildsomme kærlighed
fortabt gennem tågede nætter,
og alt hvad du siden elsked og led
har grænser som viljen sætter.
Den første sorg har et spinkelt skær
som en tåre der skælver i rummet,
kun den vil være dit hjerte nær,
når al anden sorg er forstummet.
Højt som en stjerne en vårlig nat
brænder din barnlige lykke,
du søgte den siden, men fik kun fat
dens flakkende sensommerskygge.
Din tro du tog med dig så langt af led,
for det var det første og sidste,
nu står den og brænder i mørket et sted,
og der er ikke mere at miste.
Og en eller anden kommer dig nær,
men kan aldrig helt forstå dig,
for dit liv har du lagt under lygternes skær,
og ingen skal siden nå dig.
Tove Ditlevsen, 1947
Blinkende Lichter
Vincent van Gogh: Café Terrace on the Place du Forum, Arles – 1888
In der langen und dunklen Nacht der Kindheit
brennen kleine blinkende Lichter
wie eine Spur, ist die Erinnerung hinterlassen,
während das Herz friert und flüchtet.
Hier leuchtet deine unwegsame Liebe
verloren durch neblige Nächte,
und Alles was du seitdem geliebt und erlitten hast
hat Grensen, die der Wille setzt.
Die erste Trauer hat einen dünnen Schein
wie eine Träne, die im Raum bebt,
nur diese will deinem Herzen nahe sein,
wenn jede andere Sorge verstummt ist.
Hoch wie ein Stern in einer frühlingshaften Nacht
brennt dein kindliches Glück,
du hast es seitdem gesucht, aber hast nur
den Schatten seines flimmernden Spätsommers fassen können.
Deinen Glauben nahmst du mit Verachtung so lange mit dir,
denn er war der erste und letzte,
nun steht er und brennt irgendwo im Dunkeln,
und es ist nichts mehr zu verlieren.
Und der Eine oder Andere kommt dir nahe,
aber kann dich nie ganz verstehen,
denn du hast dein Leben unter den Schein der Lichter gelegt,
und niemand soll dich seitdem erreichen.
Deutsch: Michael Großpietsch, 2013
Twinkling Lights
Vincent van Gogh: The Starry Night, 1889
In the childhood’s long and dark night
Small twinkling lights burn
Like a trace, memory is left,
While the heart freezes and escapes.
Here your pathless love shines
Lost throughout frogged nights,
And all that you since loved and suffered
Has boundaries set by the will.
The first sorrow has a thin light
Like a tear that shivers in space,
Only this will be close to your heart,
When any other sorrow is made quiet.
High as a star on a night as in spring
Your childhood’s happiness burns,
You sought for it since, but only touched
It’s flikkering late summer shadow.
Your faith you took with you so long with disgust,
Because it was the first and the last,
Now it stands and burns somewhere in the dark,
And there is no more to loose.
And one or another comes near to you,
But can never understand you entirely,
Because you have placed your life under the shine of the lights,
And noone shall since reach you.
Så tag mit hjerte i dine hænder,
men tag det varsomt og tag det blidt,
det røde hjerte – nu er det dit.
Det slår så roligt, det slår så dæmpet,
for det har elsket, og det har lidt,
nu er det stille – nu er det dit.
Og det kan såres og det kan segne
og det kan glemme og glemme tit,
men glemmer aldrig, at det er dit.
Det var så stærkt og så stolt, mit hjerte,
det sov og drømte i lyst og leg,
nu kan det knuses – men kun af dig.
Tove Ditlevsen, 1942
So nimm mein Herz
Claude Monet: Water Lilies (Detail), 1914-17
So nimm mein Herz in Deine Hände,
aber nimm es vorsichtig und nimm es sanft,
das rote Herz – nun ist es deins.
Es schlägt so ruhig, es schlägt so gedämpft,
denn es hat geliebt, und es hat gelitten,
nun ist es still – nun ist es deins.
Und es kann verletzt werden und es kann sinken
und es kann vergessen und oft vergessen,
aber vergisst nie – dass es deins ist.
Es war so stark und so stolz, mein Herz,
es schlief und träumte in Lust und Spiel,
nun kann es zerbrochen werden – aber nur von Dir.
So take my heart
Claude Monet: The Artist’s Garden at Giverny, 1900
So take my heart in your hands
But take it carefully and take it gently,
The red heart – now it’s yours.
It beats so calm, it beats so hushed,
Because it has loved and it has suffered,
Now it is quiet – now it is yours.
And it can get hurt and it can sink
And it can forget and forget often
But never forgets, that it is yours.
It was so strong and so proud, my heart,
It slept and dreamed in pleasure and play,
Now it can be crushed – but only by you.
Joan Miró: Woman and Bird, 1982 Photo: Michael Großpietsch
Es ist schon so. Der Frühling kommt in Gang.
Die Bäume räkeln sich. Die Fenster staunen.
Die Luft ist weich, als wäre sie aus Daunen.
Und alles andre ist nicht von Belang.
Nun brauchen alle Hunde eine Braut.
Und Pony Hütchen sagte mir, sie fände:
Die Sonne habe kleine warme Hände
und krabble ihr mit diesen auf der Haut.
Die Hausmannsleute stehen stolz vorm Haus.
Man sitzt schon wieder auf Cafeterrassen
und friert nicht mehr und kann sich sehen lassen.
Wer kleine Kinder hat, der führt sie aus.
Sehr viele Fräuleins haben schwache Knie.
Und in den Adern rinnt’s wie süße Sahne.
Am Himmel tanzen blanke Aeroplane.
Man ist vergnügt dabei. Und weiß nicht wie.
Joan Miró: Composition – Petit Univers, 1933
Man sollte wieder mal spazierengehn.
Das Blau und Grün und Rot war ganz verblichen.
Der Lenz ist da! Die Welt wird frisch gestrichen!
Die Menschen lächeln, bis sie sich verstehn.
Die Seelen laufen Stelzen durch die Stadt.
Auf dem Balkon stehn Männer ohne Westen
und säen Kresse in den Blumenkästen.
Wohl dem, der solche Blumenkästen hat.
Die Gärten sind nur noch zum Scheine kahl.
Die Sonne heizt und nimmt am Winter Rache.
Es ist zwar jedes Jahr dieselbe Sache,
und doch ist’s immer wie zum erstenmal.